Orientierung in der digitalen Welt
Kennen Sie „1984“ von Orwell oder Dave Eggers „The Circle“, in dem die moderne Google-Welt entfaltet wird? Das Bundesverfassungsgericht definierte in den 80er Jahren das „Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung“. Damit fand der Widerstand gegen die Volkszählung und die Angst der Bürger, „gläsern“ zu werden, zunächst ein gutes Ende. Jede Person darf damit selbst bestimmen, was andere über sie wissen dürfen.
Aber wie „gläsern“ machen wir uns heute selbst, indem wir so viel über uns in sozialen Netzwerken preisgeben?
Wir können unter einer Vielzahl von Handy-Apps wählen, aber es ist schwer geworden, ganz ohne aus zu kommen. Oder nicht Mitglied in WhatsApp/Facebook zu sein. Diese scheinbar kostenlosen Dienste sind allerdings nicht wirklich umsonst –man zahlt kein Geld mehr, gibt aber Informationen preis, mit denen andere Geld verdienen können. Wir kaufen online ein und hinterlassen eine deutliche Spur unserer Vorlieben und Bedürfnisse. Das „Netz“ merkt sich alles.
Wie richten wir heute als Bürger einer Demokratie unser Handeln nach unseren persönlichen Werten und Bedürfnissen aus? Welche Meinung, welcher „post“ ist tolerierbar und wo hört der Spaß auf? Wir sind aufgerufen, uns in dieser digitalen Welt zu orientieren und unseren eigenen Standpunkt zu finden: Was mache ich mit – und was nicht? Simse und twittere ich meine Nachrichten - oder schreibe ich doch mal wieder eine Karte? Vielleicht zu Weihnachten?
Erlauben Sie sich, bewusst zu entscheiden und genießen Sie das Leben und seine Festtage. Ich wünsche Ihnen einen guten Start ins neue Jahr!
Petra Pfitzer, OrientierungsCoach